Themenschwerpunkte in Forschung und Lehre


Angehörige und gemeindenahe Pflege

Angehörige stellen eine wichtige Ressource in der Gesundheitsprävention, Gesundheitsfürsorge, Pflege und Begleitung von betroffenen und erkrankten Mitglieder in der Familie dar. Angehörige leiden häufig ebenfalls intensiv bei Krankheit und Pflege in der Familie und werden auch als "hidden sufferers" (versteckt Leidende) bezeichnet. Je nach Typ neigen pflegende Angehörige  aufgrund der Pflegelast, Betreuung und Verantwortung selber zu erkranken. Angehörige und Familien gesund zu erhalten, ist dabei von zentraler Bedeutung.

Ziel meiner Forschungsaktivitäten ist es, die Bedeutung und Rolle der Angehörigen verstehen zu lernen und passende Angebote, Interventionen zu entwickeln, um den Umgang mit dieser vulnerablen Gruppe professionalisieren zu helfen. Das Oszillieren als betreuende und pflegende Person zwischen Normalität, Hoffnung und den möglichen Rollen und Ressourcen innerhalb der Familie ist für mich von zentralem Interesse.


Palliative Care und Lebensende

Palliative Care umfasst einen Zeitrahmen von einigen wenigen Jahren mit einer chronischen bzw. irreversiblen Erkrankung und reicht bis zum letzten Lebensmoment, in welcher der Patient, seine Angehörigen und die in der Behandlung involvierten Fachkräfte und Personen realisieren, dass das Leben begrenzt ist. Bei allen Beteiligten, insbesondere bei den Betroffenen, treten besondere physische, psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse zutage, die es professionell anzunehmen und zu begegnen gilt.

Ziel meines Engagements im Bereich Palliative Care ist es, die Lebensqualität der Betroffenen und der involvierten Beteiligten am Lebensende zu erhalten, zu fördern und zu stärken. Auf Seiten des interprofessionellen Teams ist dabei eine entsprechende Haltung notwendig, um Orientierung zu ermöglichen und die Qualität der Versorgung bis zum letzen Atemzug zu gewährleisten.


Informelle Pflege und Freiwilligkeit

Ähnlich wie bei betreuenden und pflegenden Angehörigen ist das bürgerschaftliche Engagement in Form der Freiwilligenhilfe eine gewaltige ordnende, sichernde und strukturierende Kraft im Gesundheitswesen. Das sogenannte "versteckte" oder "weibliche" Ehrenamt im Gesundheitswesen ist hierbei von grosser Bedeutung und eine sehr sensible Ressource, die es zu sichern und vor unreflektierter Verwendung zu schützen gilt. Pflege und Pflegewissenschaft befinden sich auf einem herausfordernden Weg das Thema für sich zu erschliessen.

Ziel meiner wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit diesem Thema ist es, den Umgang, das Verständnis und die Möglichkeiten des bürgerschaftlichen Engagements im Bereich der Pflege und Pflegewissenschaft zu erschliessen und zu fördern. Zentrales Anliegen dabei ist, die Sensibilität dieser Ressource anzuerkennen und vor unreflektiertem Umgang und falschen Vorstellungen zu schützen.